Sicher unterwegs auf Treppen mit Chemikalien

Stolperunfälle auf Treppen zählen zu den häufigsten Unfällen am Arbeitsplatz, wobei besondere Gefahrenmomente entstehen, wenn bei der Treppenbenutzung Chemikalien transportiert werden. Um das Risiko eines Sturzes und das damit möglicherweise verbundene Freiwerden von Gefahrstoffen zu verringern, sollen im folgenden Beitrag einige Hilfestellungen aus Sicht der Arbeitssicherheit gegeben werden.

Neben den bereits im Artikel „Sicher auf Treppen gehen“ beschriebenen Maßnahmen zur Risikominimierung eines Unfalls beim Benutzen von Treppen, gibt es beim Transport von Chemikalien noch weiteres zu beachten. Grundsätzlich sollte man den Transport von Chemikalien durch organisatorische Maßnahmen auf das Nötigste reduzieren und die Menge an zu transportierenden Chemikalien auf ein Minimum reduzieren, so dass im Falle eines Unfalls, die Menge an freiwerdendem Gefahrstoff so gering wie möglich ist. Sind entsprechende Chemikalientransporte unumgänglich, stellt sich die Frage, wie ein solcher Transport sicher gestaltet werden kann?

Entsprechend der Laborrichtlinie DGUV-213-850 müssen nicht bruchsichere Behältnisse beim Tragen am Behälterboden unterstützt werden. In andere Räume dürfen solche Behältnisse nur mit Hilfsmitteln befördert werden, die ein sicheres Halten und Tragen ermöglichen. Behältnisse, die aus Kühlgeräten oder kalten Räumen entnommen werden, können infolge Beschlagens sehr glatt oder rutschig sein. Spannungen oder andere Defekte in gläsernen Gebinden können zum Abreißen des Halses führen. Hilfsmittel zum Transport sind beispielsweise Eimer, Tragkästen oder Laborwagen, vorteilhafter Weise mit Wannen ausgestattet.

Bei der Wahl des Transportmittels gibt es einiges zu berücksichtigen: Zum einen ist dieses auf die zu transportierende Menge an Chemikalien anzupassen als auch auf den zurückzulegenden Weg. Im Falle des Transports großer Mengen und weiter Wege sollte in jedem Fall ein Transportwagen gewählt werden. Dieser sollte mit entsprechenden Auffangwannen ausgestattet sein, welche sicher auf dem Wagen stehen. Auch sind die Chemikalien in diese Auffangwannen sicher einzustellen, so dass sie vor Umfallen geschützt sind.

Lässt sich ein Transport nicht mit einem entsprechenden Wagen realisieren und es wird ein Eimer als Transporthilfe gewählt, sind auch an diesen Eimer einige Anforderungen geknüpft. So muss das zu transportierende Gebinde sicher im Eimer stehen können und die Größe des Eimers auf die Größe des Gebindes angepasst werden. Auch die Belastbarkeit des Eimers sowie die Resistenz gegenüber den zu transportierenden Chemikalien muss bedacht werden. Weiterhin ist der Eimer vor jeder Benutzung einer Sichtprüfung hinsichtlich vorhandener Mängel zu unterziehen. Ein nicht stabiler und ungeeigneter Eimer kann leicht zur Unfallquelle (selbst) werden, wenn z.B. der Henkel abreißt und der Eimer zu Boden fällt. Gerade beim Transport auf Treppen kann der Inhalt zu Bruch gehen und als Folge Chemikalien freigesetzt werden. Daher sollte der Eimer dicht verschließbar sein. Allerdings lässt sich nicht ausschließen, dass ein verschlossener Eimer bei einem Treppensturz – je nach Höhe – auch zu Bruch gehen kann, daher ist bei solchen Wegen über mehrere Etagen ebenfalls der Transportwagen das Hilfsmittel der Wahl. Hierfür muss dann natürlich ein Aufzug zur Verfügung stehen, in dem auch Chemikalien transportiert werden dürfen und unter Beachtung, dass in Aufzügen flüchtige Gefahrstoffe nicht zusammen mit Personen transportiert werden sollen. Hierzu zählen Lösemittel und tiefkalte verflüssigte Gase.

Dieser Beitrag soll zeigen, dass ein Transportwagen mit entsprechender Auffangwanne den sichersten Transport von Chemikalien darstellt. Lässt sich dies nicht realisieren, kann auch bei kleinen Mengen und kurzen Wegen ein geeigneter und verschließbarer Eimer genutzt werden.